24. Jan 2025
Sie hat immer gelächelt
„Ich mochte Schwester Bonifatia. Bei unseren kurzen Begegnungen hat sie immer gelächelt und trotz ihres hohen Alters hat sie bis zum Schluss das Küchenmesser nicht abgegeben. Wer schält denn jetzt die Kartoffeln fürs Kloster?“, so reagiert eine Klostermitbewohner auf den Heimgang unserer Schwester M. Bonifatia.
Sie wurde als Anna Lauer am 20. Februar 1933 in Marburg-Schröck geboren, inmitten einer tiefgläubigen katholischen Bauernfamilie. Die hl. Elisabeth war ihr von Kindheit an vertraut, hatte diese doch ihr Marburger Armenspital in der Nähe des elterlichen Hofes gegründet, wo bis heute der Elisabethbrunnen in Erinnerung an die große Heilige aufgesucht wird. Unternehmungslustig brach sie als junge Frau nach Aachen auf, um bei den Elisabethinnen den Haushalt zu erlernen. Am 2. Februar 1954 trat sie in die Ordensgemeinschaft der Elisabethinnen ein, um ihrem Vorbild, der heiligen Elisabeth, nachzueifern. Sr. M. Bonifatia stellte sich Gott und den Menschen in ihrer Profess am 15. Oktober 1956 mit all ihren Fähigkeiten zur Verfügung und war zeitlebens in der Küche, erst des Krankenhauses in Rheydt und dann des Mutterhauses, tätig. Sie hat in ihrem Ordensleben manche gesundheitliche Hürde gemeistert, und dies mit viel Gottvertrauen und Beständigkeit. Sie nahm bis zuletzt treu am Gebet und Gemeinschaftsleben teil und stützte die Gemeinschaft mit ihrer Bescheidenheit. Eine der indischen Franziskusschwestern, die mit uns im Elisabethkloster leben, betont: „Sie war mir eine Vorbild im Gebet!“
Möge Schwester Bonifatia in der Schar derer, die schon vor ihr in die Ewigkeit gegangen sind aufgenommen sein, und den Schwestern hier auf Erden stets Fürsprecherin sein. Gott möge ihr alle Treue, allen Glauben, alle Liebe und allen Einsatz für die Gemeinschaft lohnen. Möge Schwester Bonifatia den, an den sie geglaubt und ihm gedient hat, jetzt von Angesicht zu Angesicht sehen.
„Seht, ich habe es euch gesagt: Wir müssen die Menschen froh machen.“
Elisabeth von Thüringen