450. Geburtstag Apollonia Radermecher

09. Sep 2021

450. Geburtstag Apollonia Radermecher

Am 09.09.2021 haben wir den 450. Geburtstag unserer Ordensgründerin Mutter Apollonia Radermecher gefeiert.

Wie feiert man den 450. Geburtstag der Mutter?

Wir haben sie früh am Morgen mit den Laudes in der Krypta aufgeweckt: Schwestern aus dem Aachener Gründungskloster, aus Luxemburg, Graz, Linz-Wien und Straubing. Alles Elisabethinnen, die aus dem tiefen Gottvertrauen „ihrer Mutter“ Apollonia Radermecher schöpfen. Im Rathaus von Aachen am 9. September 1571 geboren, hatte wohl bei ihrer Geburt niemand daran gedacht, dass es 450 Jahre später viele Menschen geben würde, die ihretwegen Gott danken. Dass es Schwestern gibt, die sich neu entzünden lassen von ihrer Ganzhingabe an die Armen und Kranken der Stadt Aachen.

 

Der Geburtstag stand unter dem Motto:

„Wozu Gott den Menschen ruft, dazu gibt ER auch die Befähigung“, ein Satz, den Mutter Apollonia vor beinahe 400 Jahren an ihre Freundin Leonora schrieb. Bis heute ist dies ein Aufruf an uns: GOTT ist es, der mit seinem Ruf den Menschen auch  zur Umsetzung befähigt. Diese Kraft Gottes zu feiern, kamen Alt-Bischof Dr. Heinrich Mussinghoff, uns verbundene Priester und Menschen aus der Nachbarschaft, Verwandte der Schwestern und Ordenschristen aus den Gemeinschaften der verschiedenen Franziskanerorden und der Aachener Gemeinschaften. Leider war es diesmal eine geschlossene Gesellschaft, da wegen der Corona-Auflagen nur eine begrenzte Anzahl in den Gottesdienstraum und zum anschließenden Mittagessen ins Kloster eingeladen werden konnten.

Die Gäste hörten eine Predigt von Pater Max Radermacher ofm (Fulda), der uns aufrief, selbst beständig zu bleiben in dem, was uns die hl. Elisabeth und Mutter Apollonia vorgelebt haben: die Menschen froh zu machen (hl. Elisabeth), indem wir alles aus Liebe geschehen lassen (M. Apollonia). Im Hinhören auf das Wort Gottes und dadurch in der Nachfolge Christi unter den spezifischen Bedingungen der heutigen Zeit sind wir herausgefordert, aus dem Geist dieser Frauen neue Wege zu gehen. „ Wir wollen nach vorne schauen, um das Erbe Apollonias fortzusetzen und so dem geistlichen Notstand, in dem sich unsere Gesellschaft befindet, begegnen. Gott mag uns leiden, ER nimmt uns so an, wie wir sind. Diese Botschaft müssen wir heute weitertragen: GOTT liebt uns, ER nimmt uns an! Das können wir den Menschen weitergeben: inneren Frieden, aus dem der äußere erwächst. Der hl. Franziskus trägt uns auf, Frieden zu bringen durch einfache Freundlichkeit zu allen Menschen. Wir sollen die Frohe Botschaft mehr durch unsere Taten und durch unser Sein verkünden als durch Worte. Und Niemanden verachten; wir Ordensleute sind berufen, freien Herzens und um Gottes Willen zu verzichten – uns aber nie besser zu dünken. Heute tragen wir die biblische Spiritualität in die Welt: lassen wir aus Liebe geschehen, um Menschen froh zu machen!“

 

Der Besuch in der Krypta an der Grablege Apollonias war den ganzen Tag über möglich, ebenso ein erholsamer Spaziergang durch den Garten oder eine Besichtigung des Klosters mit seinem kleinen Museum. Ein besonderer Schatz ist die Monstranz unserer Gründerin, die Apollonia durch den Aachener Goldschmied Dietrich von Rath 1624 aus ihrem Schmuck fertigen ließ. Diese Monstranz war bei der Enteignung des Klosters 1941 verschollen und wurde erst Ende der 1990ger Jahre durch Frau Dr. Herta Lepie im Diözesanmuseum St. Pölten (Niederösterreich) wiederentdeckt. Unter dem Titel „Heimgekehrt nach Aachen“ hielt sie dazu um 16:00 Uhr einen Vortrag. Nach einer Pause beteten wir um 17:00 Uhr unter Verwendung dieser kostbaren Monstranz die feierliche Vesper und beschlossen damit die offizielle Geburtstagsfeier.

 

Es war ein wunderbarer Tag, denn Mutter Apollonia bleibt uns und hoffentlich auch späteren Generationen Vorbild. Sie lebte, was ihre wahre Berufung war und wir leben und wirken aus ihrer Lebenshingabe. Wir danken allen, die mit uns gefeiert haben oder die uns mit ihren Glück- und Segenswünschen Hoffnung und Zuversicht zugesprochen haben.

 

Ihre Schwestern der hl. Elisabeth

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