Jede Berufung beginnt mit Gott. Er klopft an die Tür des Herzens. Das bedeutet zunächst, dass ich anerkennen lerne, dass „man“ Berufung nicht machen kann. Niemand hat ein Recht darauf; es geschieht in Freiheit, und wenn ich erkenne, dass ich darüber froh werde, als Christin wachse, mich weiter entwickle, dann kann es sein, dass ich berufen bin, Ordensfrau zu werden. Im Wort Be-ruf-ung steckt das Wort „Ruf“. Gott ruft jeden Menschen auf eine besondere Weise. Er beruft uns zu einem Leben, das uns tief erfüllt. Wie wir unser Leben gestalten, das es zu einem Leben in Fülle werden kann, ist für jeden Menschen anders. Schwester zu werden, kann ein Gedanke Gottes für Dein Leben sein. Fühlst Du Dich angesprochen und eingeladen? Gerne setzen wir uns mit den Lebensfragen, die Dich bewegen, auseinander und laden Dich ein, um in unserer Gemeinschaft, in Gebet und Gespräch dem Weg näher zu kommen, den Gott für jeden einzelnen Menschen persönlich – also ebenso für Dich – vorgesehen hat.
Der erste Schritt ist das Einander-Kennenlernen. Mit den Worten unserer Mutter Apollonia, die sagt: „Wozu Gott den Menschen ruft, dazu gibt er auch die Befähigung“ sind wir überzeugt, dass jede Einzelne eine unverwechselbare Berufung hat. Um zu erspüren, ob dieser Weg zu den Schwestern der heiligen Elisabeth führt, ist es wichtig, achtsam miteinander die Themen anzuschauen, die Dich interessieren und beschäftigen und Dir die Möglichkeit zu geben, uns und unsere Gemeinschaft zu erleben.
Wenn Du und wir nach diesem ersten Kennenlernen spüren, dass Gott Dich in Gemeinschaft der Elisabethinnen ruft, dann kannst Du um die Aufnahme ins Postulat bitten. Das Postulat dauert ½ - 1 Jahr. In dieser Zeit hast Du die Möglichkeit, die Gemeinschaft „von innen“ kennen zu lernen und die Schwestern erfahren Dich.
Wenn Du im Laufe des Postulats den Ruf Gottes in unsere Gemeinschaft immer deutlicher hörst / spürst, kannst Du um die Aufnahme ins Noviziat bitten. Das Noviziat dauert zwei Jahre. Es ist eine Zeit ist eine Zeit des Gebetes, des Lernens, der Auseinandersetzung mit Themen, die ein Leben nach dem Evangelium, persönlichem Reifen, das Ordensleben in unserer Gemeinschaft und vieles mehr betreffen. Du erfährst deutlicher, ob und wie Dein und unser Charisma stimmig sind und wirst von der Schwester, die das Noviziat leitet, intensiv begleitet. Natürlich gehören verschiedene Tätigkeiten in Aufgaben unserer Gemeinschaft dazu, wo sich alles bewähren soll, was an innerem Wachstum in Dir stattfindet.
Am Ende des Noviziats klärt sich, ob Du die Gelübde ablegen möchtest. Sollten beide Seiten – Du und die Gemeinschaft – diese Klarheit haben und bejahen, so beginnt mit der 1. Profess das sechsjährige Juniorat. Neben die religiöse Formation tritt als wichtiges Element in dieser Zeit die Aus-oder Weiterbildung zur beruflichen Arbeit, damit alle Schwestern in die Lage versetzt werden, verantwortungsvoll zu wirken
Wenn Du danach die Gewissheit hast, dass Du Dein ganzes Leben Gott ganz konkret in und mit unserer Gemeinschaft schenken willst, kannst Du um die Zulassung zur Ewigen Profess bitten. Damit feierst Du öffentlich Deine Entscheidung und Deine Gelübde auf Lebenszeit.